Immobilie als Kapitalanlage: Rendite bei Immobilien berechnen

Schnell,  unkompliziert und mit möglichst wenig Aufwand eine hohe konstante Rendite zu erzielen ist durchaus möglich, aber eher die Ausnahme. Die Immobilie als Kapitalanlage ist eine von vielen Optionen sein von der Inflation bedrohtes Kapital zu investieren. Natürlich sollten man diese  Assetklasse (Anlageklassen) genauso studieren wie alle anderen Assetklassen auch, um sein Verlustrisiko möglichst zu minimieren. Warren Buffet hat es auf den Punkt gebracht: „Investiere niemals in ein Geschäftsmodell, das du nicht verstehst.“

Wir möchten in diesem Blogbeitrag kurz auf die wichtigen Renditeformen eingehen.

Finanzmathematische Überlegung

In den meisten Köpfen schaltet sich das Großhirn bei dem Begriff „Mathematik“ automatisch ab. Alternativ wird der Begriff vorher durch den Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns – wird auch als das „Tor zum Bewusstsein“ beschrieben) gefiltert.

Doch wenn es um die Investition geht, dann sollten die ersten Überlegungen auf mathematischer Berechnung aufbauen. Dabei sollte auch die schönste Immobilie in der besten Lage sich wirtschaftlich rentieren.

Die Rendite

Um den Erfolg einer Investition bzw. Kapitalanlage beurteilen zu können, existiert die Rendite. Für die Berechnung sind u.a. die Faktoren Kaufpreis und die jährliche Miete wichtig. Dabei beschreibt die Rendite die effektive Verzinsung des eingesetzten Kapitals pro Jahr, die aus den Mieteinnahmen erwirtschaftet wird.

Merke Grundsätzlich: Der Gewinn beginnt im Einkauf!

Kapitalisierungsfaktor

Der Kapitalisierungsfaktor zeigt Ihnen ungefähr, wie lange es dauert bis sie ihr eingesetztes Kapital wieder erwirtschaftet haben.

Formel: Kapitalisierungsfaktor

Kapitalisierungsfaktor = Anschaffungskosten / Jahresnettomiete

Anschaffungskosten sind der Kaufpreis zzgl. die Erwerbsnebenkosten. Hierzu zählen die Grundbucheintragung, Notarkosten, Grunderwerbssteuer und ggf. die Maklercourtage.
Lies auch: Immobilienfinanzierung: Wie hoch ist die monatliche Belastung?

Die Jahresnettomiete beschreibt die Miete ohne Nebenkosten. Im Normalfall erfahren Sie die Kaltmieten aus dem Exposé. Alternativ existieren Mietspiegel der jeweiligen Stadt.

Beispielrechnung:

80.000 Euro (Anschaffungskosten) / 4.500 Euro (Jahresnettomiete) = 17,77 (Kapitalisierungsfaktor)
Vereinfacht ausgedrückt würde es 17,77 Jahre dauern, bis der Kaufpreis durch die Mieteinnahmen amortisiert wird.

Bruttorendite

Die Bruttorendite kann durch den Kehrwert des Kapitalisierungsfaktors ermittelt werden. Anhand unseres berechneten Kapitalisierungsfaktors von 17,77 ergibt sich folgende Bruttorendite:

Formel: Bruttorendite

Kehrwert = 1 / Kapitalisierungsfaktor

Bruttorendite: 5,6 % = 1 / 17,77

Nettomietrendite

Die Nettomietrendite ist wesentlich genauer als die Bruttorendite. Hierbei gehen Sie wie folgt vor:

Formel: Nettomietrendite

Jahresnettomiete – nicht umlagefähiger Instandhaltungskosten – nicht umlagefähiger Betriebskosten = bereinigte Jahresnettomiete

Wenn wir das Beispiel von oben nehmen, dann ergibt sich ein neuer Kapitalisierungsfaktor:

80.000 Euro (Anschaffungskosten) / 3.500 Euro (bereinigte Jahresnettomiete) = 22,85 (Kapitalisierungsfaktor)

Neue Bruttorendite: 4,37% = 1 / 22,85

Gesamtrendite (Vorsteuerrendite)

Die Gesamtrendite (Vorsteuerrendite) ergibt sich aus folgender Formel:

Formel: Gesamtrendite

Gesamtrendite = Nettomietrendite + Wertsteigerungsrendite

Hierbei müssen aber noch die Steuern und Zinsen für das Darlehen berücksichtigt werden.

Nachsteuerrendite

Die Nachsteuerrendite ist in ihrer Berechnung wesentlich komplexer und variiert von Immobilie zu Immobilie aufgrund der individuellen Faktoren die berücksichtigt werden müssen, wie beispielsweise Zinskosten oder persönliche Steuersituation. Hierzu werde ich einen eigenen Blogbeitrag mit einem Beispiel erstellen.

Eigenkapitalrendite

Die Eigenkapitalrendite ist per Definition:

Formel: Eigenkapitalrendite

Wir möchten damit eruieren, inwieweit sich unsere Investition lohnt bzw. sich unser Eigenkapital verzinst hat. Die dargestellte Formel ist jedoch sehr simpel. Es existiert eine ausführlichere Berechnungsmöglichkeit der Eigenkapitalrendite. Diese berücksichtigt den sogenannten Leverage-Effekt (Hebelwirkung) durch den Einsatz von Fremdkapital bei der Finanzierung. Eine ausführliche Darstellung hierzu wird in einem separaten Blog-Beitrag behandelt.

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