Wohnung oder Haus mieten: Wann ist mieten sinnvoller als kaufen?

Im Leben stellt man sich irgendwann die Frage „kaufen oder mieten?“. In diesem Blogartikel möchte ich gerne verschiedenste Gründe aufzeigen, warum der Kauf einer Immobilie für manche Menschen nicht in Frage kommt. Hierbei geht es nicht um die Klärung, ob die Entscheidung richtig oder falsch ist, sondern um die persönliche Lebenseinstellung und die aktuelle finanzielle Situation.

Lifestyle-Entscheidung

Eine erworbene, eigen genutzte Immobilie ist in erster Linie ein Konsumgut und verbindet damit eine Lifestyle-Entscheidung. Sie bringen die Bereitschaft auf, eine festgelegte monatliche Summe für die eigenen vier Wände zu begleichen, die während der Tilgungszeit höher sein kann als die Miete. Hierbei spielt es zunächst keine Rolle, dass Sie Altersvorsorge betreiben und Vermögen aufbauen, sondern dass Sie Ihre eigene Immobilie bewohnen und die damit einhergehenden Emotionen konsumieren. Somit kann man sagen, dass kaufen und auch mieten eine Lifestyle-Entscheidung darstellt.

Weniger Verantwortung

Wenn einem als Mieter des Dach wegfliegt, ein Wasserschaden auftritt, die Heizung nicht funktioniert und vieles mehr, dann kann die Hausverwaltung oder der Vermieter kontaktiert werden damit die Problematik behoben wird. Die Kosten trägt auch nicht der Mieter.

Zu hohe Kaufpreise

In vielen Großstädten sind die Kaufpreise durch die Geldpolitik der europäischen Zentralbank stark angestiegen. Selbst für Kapitalanleger sind die Preise teilweise unwirtschaftlich. Dementsprechend können die aktuellen Preise ein Grund für das weitere Mieten sein.

Monatliche Belastung

Die Aufnahme eines Kredits geht mit einer festen monatlichen Belastung einher, die der Darlehensnehmer für den Kredit begleichen muss. Zu der monatlichen Darlehensrückzahlung kommen noch die Betriebskosten, Rücklagen, Instandhaltungskosten und Lebenshaltungskosten hinzu. Hierbei muss in Abhängigkeit des zu Verfügung stehenden Netto-Einkommens entschieden werden, wie hoch die monatliche Belastung sein kann.

Zu wenig Eigenkapital

In den meisten Fällen verlangen die Banken, dass 10 – 30 % der Darlehenssumme an Eigenkapital dazu gesteuert wird. Dabei sind die Erwerbsnebenkosten (Grundbucheintragung, Notar, Grunderwerbssteuer, ggf. Makler) und mögliche Renovierungen oder Sanierungen noch nicht mit eingerechnet.

Nachbarn

Wenn Sie Ihre Traumimmobilie erworben haben und der Nachbar sie nicht mehr ruhig schlafen lässt, dann kann der Nachbarschaftsstreit an die persönliche Substanz gehen. Hierbei können Lärmbelästigung, Streit über Gemeinschaftsaufgaben (Bsp. Treppenhaus putzen) oder Heimwerkerarbeiten Ihre Nerven gleichermaßen strapazieren.

Immobilien sind Ortsgebunden

Manche Menschen können sich nicht vorstellen auch nur die nächsten 3 Jahre am selben Ort zu verbringen. Eine Immobilie bindet den Käufer, insofern diese nicht verkauft oder vermietet wird.

Flexibilität

Es gibt Mieter, die flexibel sein wollen oder müssen. So kann zum Beispiel aus beruflichen Gründen ein Umzug in den nächsten Jahren in eine andere Stadt anstehen. Eine Immobilie bindet, wenn man diese nicht vermietet oder verkauft.

Mieten als Strategie

Es gibt die Strategie den Cashflow-Vorteil durch das Mieten für sich arbeiten zu lassen. Als Mieter müssen keine monatlichen Zinsen, Tilgungen, Rücklagen oder Instandhaltungskosten für Immobilien beglichen werden. Dieser Cashflow-Vorteil kann vom Mieter regelmäßig in Assetklassen wie z.B. einem börsengehandelten Fond (exchange-traded fund, ETF) investiert werden.

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Ihr Reinink Immobilien-Blog aus der Grafschaft Bentheim